„Wie begegnen wir uns in hybriden Räumen? Wie schaffen wir mit Tanz und Technologie Begegnungen, in denen Unerwartetes entsteht? Wie können wir mittels partizipativer Kunst unsere Wirklichkeit reflektieren?“ Fragen wie diese treiben die Choreografin Anna-Carolin Weber und den Interaktionsdesigner Tobias Kopka vor dem Hintergrund aktueller gesellschaftspolitischer Entwicklungen in den Bereichen Digitalisierung, Vernetzung, Extended Realität und Künstlicher Intelligenz an.
Zentral in ihren performativen Installationen und Bühnenstücken, die sich als ein choreografierter Dialog von Tanz, Virtual Reality Anwendung, Videoprojektion, Licht und Live-Sound verstehen: das Spiel mit neuen Handlungsmöglichkeiten in einem erweiterten, demokratisch inszenierten Raum. Besucher:innen sind generationsübergreifend dazu eingeladen, ihre intensiven Sinneserfahrungen aktiv zu gestalten – geleitet von Impulsen und Aufgaben, sogenannten „Scores“. Die Arbeiten verbinden zeitgenössischen Tanz mit Virtual Reality und eröffnen ungewöhnliche, bisweilen unbekannte Begegnungen zwischen physischer und virtueller Realität.
Das in Köln ansässige Duo hat gemeinsam mit seinem Projektensemble VR DANCE CLUB bislang drei Arbeiten zum Themenfeld „Bewegung – Begegnung – Verdatung“ produziert und am HAU – Hebbel am Ufer Berlin, tanzhaus nrw Düsseldorf, in der Freihandelszone Köln, am PATHOS Theater München und auf Zeche Zollverein Essen präsentiert: „HYBRID ENCOUNTERS – A VR Dance Experience“ (2024), „BEAUTIFUL CONNECTION: A Social Performance Training“ (2023) und „I SPY WITH MY LITTLE EYE – Duette für einen Kopf und zwei Hände“ (2022). Das zahlreiche Feedback von Besucher:innen und die durch Teilnehmende kreierten Bewegungsskulpturen – quasi verdatete Notationen – sind für die weitere künstlerische Auseinandersetzung wesentlich.
VR Dance Club funktioniert als Plattform für Projekte, in denen das Medienchoreograf:innen-Duo mit seinen choreografischen Interaktionsentwürfen eine enge Verbindung mit anderen Kunstschaffenden eingeht: René*e Reith arbeitet als Dramaturg:in und Performer:in, die*der Forschungs- und Inszenierungsprozesse mit queer-feministischer Perspektive in Verbindung von Theorie & Praxis initiiert. Helena Miko ist Performerin, die aktuell am Institut für Tanz und Bewegungskultur der Deutschen Sporthochschule Köln zum Thema „Tanz – Künstlerische Forschung – Postdigitalität“ promoviert. Jasper Gather ist Lichtdesigner, der Installationen und Live-Lichtkompositionen entwickelt. Philip Kühn obliegt die Sound-Gestaltung und das DJ-ing, Marlon Brodda und Paul Förster, Technik, Bühnenbau und Live-Projektionen, Alessandro De Matteis die Live-Videography und Max Kolb das Virtual Reality Operating und die Webentwicklung. Phillip Dittmann arbeitet als Technical Artist sowie er im Bereich Performance und Virtual Reality Operating unterstützt.