Dunkelheit. Eine Zeichnung schwebt schwerelos im Raum vor mir, Spuren einer Begegnung, die wir noch vor Momenten miteinander getanzt haben. Körperlos leuchtet die Zeichnung in der Schwärze, leuchtende Spuren, die in Bögen, Wellen, Rundungen im Raum vor mir stehen. Ich trete auf sie hinzu, lasse meine Hände durch sie fahren. Doch ich sehe meine Hände nicht, nur die Spur steht bewegungslos vor mir, während ich mich langsam um sie, durch sie, mit ihr bewege. Gerade eben noch sind wir uns begegnet, sind miteinander gegangen, haben uns tanzend umkreist, und dabei diese Spuren im virtuellen Raum hinterlassen – ohne uns dabei in die Augen schauen zu können.
Die performative Installation „I SPY WITH MY LITTLE EYE - Duette für einen Kopf und zwei Hände“ lädt das Publikum zu einem besonderen Dialog ohne Sprache zwischen Tanz, Virtual-Reality-Anwendung, Videoprojektion, Lichtinstallation und Live-Sound ein. Ein:e Performer:in, der*die eine Virtual-Reality-Brille trägt, tanzt auf einer von einer Lichtinstallation markierten Tanzfläche. In der Nähe zeichnet eine Person aus dem Publikum mit schwungvollen Armbewegungen etwas in die Luft. Obwohl sich die beiden Personen nicht in die Augen sehen können, scheinen sie miteinander in Kontakt zu stehen. Sie bewegen sich aufeinander zu, voneinander weg, umeinander herum und führen einen Dialog auf der Ebene der Bewegung. Worin besteht ihre unsichtbare Verbindung?